Musik ganz persönlich

Heute möchte ich etwas ganz persönliches hier teilen. Über Musik ganz persönlich. Meine Beziehung zur Musik – ausgehend von einem persönliches Erlebnis. Und vielleicht hilft es anderen zu verstehen, was Musik ausmachen kann, bei Problemen, Krisen, im Leben, im Alltag und in der Therapie. Irgendwo auf meiner Website hier steht es sicherlich schon: ich spiele seit fast 6 Jahren Saxophon, habe Unterricht, spiele im Ensemble. Mit viel Freude. Auch ich hatte schon schwierige Zeiten, und die Musik hat mir dabei immer geholfen. Beim Hören (am besten laut allein im Auto!) und beim Spielen, allein und natürlich am besten mit anderen zusammen.

Musik in Gesellschaft

Um dieses Mit-anderen-zusammen geht es hier. Und natürlich um eine Tätigkeit, eine Arbeit, ein Hobby, das du liebst. Ich selbst war vor kurzem zu einem Saxophon Retreat, zum zweiten mal. Das bedeutet, Musik und Saxophon das ganze Wochenende, von Freitag nachmittag bis Sonntag Mittag. Mit ziemlich Gleichaltrigen Menschen mit sehr großem gleichen Interesse. Nämlich zusammen Musik machen und Saxophon spielen, Spaß, Freude, Lernen von Experten, Horizont erweitern. Auch Dinge tun oder spielen, die man zu Hause oder im Ensemble eher nicht macht. Meistens, weil die Zeit dafür nicht reicht, es zu schwierig ist oder sich keiner traut. Das ist dort anders.

Flow

Der Zustand, in den ich selbst – und sicher auch andere – dabei komme, den kann ich nur mit „Flow“ bezeichnen. Bei Interesse möchte ich hier auf das gleichnamige Buch (Flow. Das Geheimnis des Glücks) hinweisen. Es ist für mich ein Zustand, in dem fast alle negativen Gedanken, Gefühle, Situationen und Zustände „weg“ sind, als würde es sie nicht geben. Für mich fast dieses gesamte Wochenende. Eine Konzentration, Energie, Freude, wie ich sie sonst nicht habe, jedenfalls nicht durchweg über Stunden. Eine Herausforderung auch. Wenn es langweilig wird oder eintönig, stellt sich dieser Zustand nicht ein. Ein wenig, als würde man schweben, wie in einer Art Rausch, nur ohne Drogen oder Alkohol. Ja, das geht tatsächlich.

Es liegt zum einen an der Musik, dem aktiven selber machen, und an der Gesellschaft von Menschen, die dies miteinander tun. Und dieser Zustand wirkt sich sehr positiv auf unser Nervensystem und unsere Emotionen aus. Dass es mir selbst soviel bringt, bedeutet für mich auch, dass Musik ebenfalls in der Therapie oder im Alltag von Menschen viel bewegen kann. Dazu muss niemand ein Instrument oder Noten können. Gerade in der Therapie gibt es viele Instrumente, die ohne jegliche Vorkenntnisse gespielt werden können. Doch es geht sicher aus mit Singen im Chor oder allein unter der Dusche.

Nur mit Musik?

Nun funktioniert dies für mich am besten mit Musik hören und machen. Doch das kann für jeden etwas anderes sein. Singen im Chor, ein Sport, den du in Gemeinschaft mit anderen ausübst, ein Gartenprojekt mit anderen Menschen, Wandern oder Bergsteigen in der Natur in einer Gruppe. Vielleicht auch in der Arbeit, in einem größeren Projekt, das gemeinsam in Angriff genommen wird. Da gibt es viele Möglichkeiten, da ja Menschen sehr verschieden sind. Für mich selbst hat diesen Flow-Effekt fast nur die Musik. Und für alle, die es interessiert: Ja, man kann auch mit über 50 noch ein Instrument lernen, wenn die Kinder aus dem Haus sind und wieder mehr Zeit da ist. Es braucht Zeit, Interesse, Motivation und Begeisterung (Ja, und auch Durchaltevermögen). Doch es geht und ist nicht so schwierig wie oft gedacht.

Mich selbst hat das Musik machen erst zur Musiktherapie gebracht. Mit dem Gedanken, dass mir Musik hilft, Gefühle und Gedanken zu regulieren. Und dass dies ja dann auch für andere möglich sein müsste. Und etwas ist, was mir unheimlich viel Freude macht. Das geht natürlich auch mit Kunsttherapie oder anderen kreativen Therapien. Doch Kunst macht man ja meist zuerst mal für sich alleine, selbst in einem Workshop oder Gruppe.

Wenn Du das hier liest, dann probiere es aus. Das, was für dich das richtige ist. Es muss nicht die Musik sein. Probiere Musiktherapie aus. Ein Instrument. Einen Chor. Oder etwas ganz anderes mit Gleichgesinnten. Siehe auch meinen Blog Die Kraft der Klänge: Wie Musiktherapie Ihre Emotionen beeinflusst

Wenn du Interesse hast, sprich mich an unter Kontakt

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